Dienstag, 6. Januar 2009

Reiseerlebnisse (I) - Kerala

Erst einmal allen (nochmals) alles Gute für’s Neues Jahr!

Ich bin nun seit gestern, 04.01., wieder in Anand, dem Hauptsitz von FES. Hier werde ich die nächsten 2 Monate die in Koraput gesammelten und recherchierten Daten zusammenstellen, auswerten und den Projektbericht schreiben. Das heißt wieder Büroalltag, Hostelzimmer, Zeit mit Nirali und Kiren verbringen und hoffentlich Ausflüge an den Wochenenden... und regelmäßiger Internetzugang!

Aber erstmal zu den vergangenen 15 Tagen, in denen ich mit Felix im Süden Indiens unterwegs war und eine sehr schöne Zeit hatte!

Kerala

Am 20.12. ging es morgens in Koraput mit dem Auto los zum Bahnhof in Vizianagram im Staat Andhra Pradesh (3 Stunden), von dort aus weiter mit dem Zug nach Cochin. Während der 30ig-stündigen Fahrt von der Ost- zur Westküste haben wir ca. 1500 km zurückgelegt.
Am Abend des 21.12. kamen wir mit etwa 4 Stunden in Cochin in Kerala an (und mussten uns erstmal wieder an wesentlich höhere Temperatur und Luftfeuchtigkeit gewöhnen).

Cochin ist mit 1,3 Mio EW die größte Stadt in Kerala, liegt an der Küste und besteht aus dem Festland und kleineren Inseln, die teils per Fähre und/oder Brücke mit dem Festland verbunden sind. Unsere Unterkunft war in dem ruhigen, etwas ‚touristischen’ Fort Cochin, in dem portugiesische, holländische und britische Kolonialeinflüsse sowie die Bedeutung von Gewürzhandel und Fischerei zu spüren sind.




Oben:Fort Cochin, unten: Kathakali-Taenzer


Durch den höheren Anteil an christlicher Bevölkerung waren viele Häuser weihnachtlich mit Stern-Lampions dekoriert, es gab vereinzelt auch Weihnachtsbäume und sogar Weihnachtsmänner zu sehen! Im geschäftigen Ernakulum (Festland) wurde auch Weihnachten entsprechend geworben und verkauft...


per Faehre von Fort Cochin nach Ernakulum, Cochins "Festland"

Am Vormittag des 23.12. fuhren wir von Cochin mit dem Bus Richtung Süden entlang der Küste nach Kollam (die Straße war überraschend gut– allerdings nur auf der ersten Hälfte der Strecke), wo wir am späten Nachmittag ankamen. Das Hotel war dort leider aufgrund fehlender Fenster und Luftzirkulation leider nicht so toll, aber was solls.


unterwegs von Cochin nach Kollam, unten : Malayalam-Schrift

Am Vormittag des 24.12. nahmen wir mit 7 anderen Touris an einer kleinen Kanutour in den berühmten ‚Backwaters’ von Kerala teil. Es ging durch grüne, ruhige, palmengesäumte Kanäle und unterwegs gab’s eine Kokosnuss zu trinken :)





Backwatertour am 24.12.

Am Nachmittag fuhren wir mit dem Zug ins nahegelegene Verkala, wo uns ein schöner Strand mit allerdings recht vielen Touristen erwartete. Das Wasser war wunderbar warm, das Essen abends (Fisch) unheeeeimlich lecker und die Cocktails auch nicht schlecht. Neben der Deko machte sich Weihnachten noch durch ein paar feiernde Jugendliche bemerkbar, die teils verkleidet durch die Gegend zogen. (In Indien wird irgendwie alles mit Musik, Tanz & co gefeiert)



Strand von Verkala und Weihnachtsessen-Restaurant

Am Morgen des 25.12. waren wir noch kurz am Strand in Kollam, der allerdings recht dreckig war, weil sich dort wohl nicht genug Touris aufhalten für die sich das Saubermachen lohnen würde, und danach fuhren wir wieder ein Stück nordwärts nach Alleppey ...
Die Unterkunft war sehr schön und mir hat auch der Strand sehr gut gefallen!


Alleppey Stadt & Strand, unten rechts: Weihnachtsfeierlichkeiten

Alleppey war von der Größe echt ganz angenehm, es waren wenige ausländische Touristen unterwegs und es wäre noch entspannter gewesen, wenn uns nicht an jeder Ecke jemand ein Hausboot angeboten hätte. Alleppey ist nämlich Hauptausgangspunkt für Backwatertouren und Hausbootvermietung. Wir begaben uns am 26.12. auch noch ein mal auf dem Wasserweg zum nächsten Zwischenstop – mit der Fähre gings für 2,5 Stunden von Alleppy nach Kottayam. Sehr schön.



Mit der Faehre von Alleppey nach Kottayam

Nach Warten und etwas Busdurcheinander kamen wir am Abend in Munnar, dem ersten und einzigen Ort abseits der Küste auf unser Reise, an. Munnar liegt auf 1500 m in den Western Ghats und ist von Hügeln mit Teeplantagen geprägt. Entsprechend der Lage war es dort nachts auch relativ kühl (zumindest unter 10°C), aber tagsüber trotzdem warm.

Am 27.12. haben wir vormittags eine kleine Rickshaw Rundtour zu verschiedenen Aussichtspunkten gemacht und die grüne hügelige Umgebung und die angenehmen Temperaturen genossen. Nachmittags sind wir noch zwei Stunden durch die Teeplantagen ‚gewandert’.



Munnar, Ort und Teeplanatagen
(Kerala hat eine demokratisch gewaehlte kommunistische Regierung)

Um 6:30 des nächsten Morgens begann unser „8 hours Mountain Trek“ mit vier Franzosen und einem Guide. Der erste Teil (noch neblig und kühl) führte wieder durch Teeplantagen, wo wir auch ein bisschen was über Teeverarbeitung erfuhren, und dann ging es teilweise recht steile Wege hinauf in 2300 m Höhe (von 1500 m). Neben den wunderschönen Aussichten unterwegs wurden wir oben dann mit einem Frühstückspicknick belohnt!

8 stuendige Wanderung von 1500 auf 2300 m

Von 11:30 bis 14:30 gings dann bei wieder recht warmen Temperaturen bergab.
Am Abend haben wir uns dann mit einer Ayurveda-Ganzkörper-Massage belohnt. Und Ganzkörper hieß dabei auch Ganzkörper (bis auf Intimbereich), also auch Kopf und Gesicht! Und das alles mit viiiel Öl. Trotzdem sehr gut!

Am nächsten Morgen mussten wir leider Munnar verlassen und es ging Richtung Goa – wobei das etwas länger dauerte als erwartet...dazu beim nächsten Mal mehr.

Nach der Zeit ist Kerala für mich der Staat von ... Kokosnüssen, Bananen, Backwaters, Christentum & Kirchen, Kommunismus, Ayurveda, leckerem Essen, Stränden, Tourismus, ...
War auf alle Fälle sehr schön!

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