Mittwoch, 28. Januar 2009

Wochenend-Trips

Hier nun mal wieder ein kleines Update über meine Erlebnisse der letzten drei Wochen. Die meiste Zeit habe ich natürlich im Büro verbracht, aber zwischendurch waren insgesamt auch drei Feiertage und Wochenenden. Die ersteren waren an sich nicht so ereignisreich, obwohl am 14.1. eigentlich viel Drachensteig-Aktivitäten passieren sollten (ein Teil der Frühlingsfeierlichkeiten), aber aufgrund von schwachem Wind gabs hier doch nicht so viel zu sehen.
Die Wochenenden hab ich für Ausflüge genutzt.

10. und 11. Januar

Am 10.1. habe ich mir Gandhinagar, die Hauptstadt Gujarats angesehen, weil ich wissen wollte, wie eine geplante indische Stadt aussieht. Ich bin nach ca. 45 Minuten (inkl. Essen) wieder gefahren- es war langweilig und gab nix zu sehen..
Den Tag drauf war ich in Champaner und Pavagadh, ca. 3 Stunden per Bus von hier entfernt. In Champaner gibt es ca. 500 Jahre alte Moscheen zu sehen und Pavagadh ist ein Berg mit einem wichtigen Tempel, zu dem die Inder hochpilgern. (Ich bin allerdings mit der ‚modernstens’ Seilbahn Indiens, made in Switzerland, hochgefahren.). Oben gabs unheimlich viele Stände und Menschen (war ein Sonntag) und keine weiteren Touristen. Leider ist die Art des indischen Tourismus' wie so oft eher umweltunfreundlich.
Oben: Champaner, unten: Pavagadh


16.-18. Januar
In der Nacht vom 16. zum 17.1. bin ich mit dem Zug nach Mumbai gefahren und habe dort Samstag und den halben Sonntag verbracht. Den ersten Tag bin ich durch den Süden der Stadt gelaufen und war sehr positiv überrascht, dass es viel ordentlicher und geregelter und weniger verpestet war als erwartet! Hat dementsprechend Spaß gemacht, unterwegs zu sein.
Am nächsten Tag habe ich vormittags teilweise dem Marathongeschehen zu geguckt (ein Grund für meine Entscheidung, nach Mumbai zu fahren), war davon aber eher enttäuscht, da die Menschen doch nicht so ein Interesse am Lauf zeigten und das ganze auch nicht so sonderlich gut organisiert war. Den Nachmittag habe ich dann in einem nördlicheren Teil von Mumbai verbracht.







23.-26.Januar
Mein letzter Ausflug führte mich nach Junagadh und Diu. Freitag abend gings über Nacht mit dem Bus nach Junagadh, wo ich mir unter anderem das Fort und den Zoo angeguckt habe. Der Zoo war die ‚Alternative’ für den Gir Nationalpark, in dem es die (weltweit?) einzigen asiatischen Löwen außerhalb von Käfigen zu sehen gibt, und den ich aufgrund von Zeitgründen aber nicht besucht habe.
Nachmittags bin ich dann nämlich schon weiter nach Diu gefahren. Diu ist eine Insel und Stadt, die (zusammen mit Daman) bis 1961 portugisische Kolonie war.
Sonntag habe ich die Gegend mit einem geliehenen Fahrrad erkundet und Montag (Feiertag) habe ich das Fort besichtigt, bin ein wenig durch die Gassen gelaufen und war am Strand und baden! Über Nacht bin ich dann mit dem Bus nach Ahmedabad gefahren, von dort aus zu meinem Hostel und kurz später pünktlich ins Büro...

Das nächste Wochenende werde ich nun aber erstmal in Anand bzw. der näheren Umgebung verbringen.

Oben:Junagadh, unten:Diu



Dienstag, 13. Januar 2009

Reiseerlebnisse (II) - Goa

Der Vollständigkeit zu Liebe, folgt nun noch der Goa-Teil unserer Reise.

Am 29.12. haben wir ja am frühen morgen Munnar mit der Annahme verlassen , Goa ebenfalls früh am nächsten Morgen zu erreichen. Aber aufgrund von (absichtlich herbeigeführten) Missverständnissen zwischen uns dem Reisebüro, verbrachten wir den Tag statt im Zug in Cochin und bekamen dann erst für 22:30 ein Ticket für einen eigentlich ausgebuchten Zug. Aber letztendlich waren wir doch den Umständen entsprechend recht zufrieden damit uns nur für eine Hälfte der Nacht die Liege teilen zu müssen und immerhin zu einem sehr günstigen Preis zu reisen.

Angekommen auf dem Bahnhof in Madgaon war ich ein wenig davon geschockt, dass es sogar dort schon einen Souvenirstand gab...Auch in unserem Ort, Colva, hielt sich meine Begeisterung beim Anblick der vielen Touris, entsprechender Geschäfte und vorallem der russischen Beschriftungen vorerst in Grenzen. Meine Laune besserte sich dann aber durch unsere etwas abgelegene, sehr Strand nah gelegene, freundliche Unterkunft und einen kleinen Strandspaziergang. Mit der Zeit stellte sich auch raus, dass eigentlich mehr indische als ausländische Touristen unterwegs waren und unser Ort im Gegensatz zu anderen wirklich recht ruhig war.


Oben: Colva Beach, links: im Hintergrund unsere Unterkunft
Unten: Weihnachtsdeko & Ayurveda Werbung (man beachte die Sprache;))

Da wir uns dann für zwei Tage einen Motorroller ausgeliehen haben, konnten wir auch flexibel die Gegend erkunden und haben das sehr genossen. Am ersten Tag ging’s nach Panaji, einer etwas größeren Stadt mit viel sichtbaren kolonialen Einflüssen, und ins ruhige Alt Goa, bestehend aus einem Dutzend Kirchen.




Oben:Panaji
Unten: Alt Goa & unser "Scooti" (Motoroller)


Den Tag drauf sind wir an der Küste entlang durch kleinere Dörfer gefahren – sehr ruhig, grün und schön.

Den letzten Urlaubstag waren wir zu Fuß am Strand unterwegs und natürlich auch baden.
Eine weitere Freude in Goa war übrigens auch wieder leckeres Essen....
Ja, und zwischendurch war ja noch Silvester. Da Beachparties untersagt waren, waren vor allem die Restaurants mit Musik und Tanzfläche etwas belebter und ich hatte meinen Spaß, Indern beim Feiern zu zu gucken. Um Mitternacht waren wir am Strand, wo einige Raketen gezündet wurden. Natürlich habe ich die Lautstärke von Böllern & co nicht vermisst und war doch ganz froh über die Art dieses Jahreswechsels!

Mittwoch, 7. Januar 2009

Verkehr in Indien


Hier ein sehr treffender Artikel zum Verkehr (und vor allem uebers Hupen) in Indien :

http://www.spiegel.de/auto/fahrkultur/0,1518,599498,00.html

Und noch was ueber die kleinen praktischen Rickshaws...

http://www.spiegel.de/auto/fahrkultur/0,1518,587301,00.html

Dienstag, 6. Januar 2009

Reiseerlebnisse (I) - Kerala

Erst einmal allen (nochmals) alles Gute für’s Neues Jahr!

Ich bin nun seit gestern, 04.01., wieder in Anand, dem Hauptsitz von FES. Hier werde ich die nächsten 2 Monate die in Koraput gesammelten und recherchierten Daten zusammenstellen, auswerten und den Projektbericht schreiben. Das heißt wieder Büroalltag, Hostelzimmer, Zeit mit Nirali und Kiren verbringen und hoffentlich Ausflüge an den Wochenenden... und regelmäßiger Internetzugang!

Aber erstmal zu den vergangenen 15 Tagen, in denen ich mit Felix im Süden Indiens unterwegs war und eine sehr schöne Zeit hatte!

Kerala

Am 20.12. ging es morgens in Koraput mit dem Auto los zum Bahnhof in Vizianagram im Staat Andhra Pradesh (3 Stunden), von dort aus weiter mit dem Zug nach Cochin. Während der 30ig-stündigen Fahrt von der Ost- zur Westküste haben wir ca. 1500 km zurückgelegt.
Am Abend des 21.12. kamen wir mit etwa 4 Stunden in Cochin in Kerala an (und mussten uns erstmal wieder an wesentlich höhere Temperatur und Luftfeuchtigkeit gewöhnen).

Cochin ist mit 1,3 Mio EW die größte Stadt in Kerala, liegt an der Küste und besteht aus dem Festland und kleineren Inseln, die teils per Fähre und/oder Brücke mit dem Festland verbunden sind. Unsere Unterkunft war in dem ruhigen, etwas ‚touristischen’ Fort Cochin, in dem portugiesische, holländische und britische Kolonialeinflüsse sowie die Bedeutung von Gewürzhandel und Fischerei zu spüren sind.




Oben:Fort Cochin, unten: Kathakali-Taenzer


Durch den höheren Anteil an christlicher Bevölkerung waren viele Häuser weihnachtlich mit Stern-Lampions dekoriert, es gab vereinzelt auch Weihnachtsbäume und sogar Weihnachtsmänner zu sehen! Im geschäftigen Ernakulum (Festland) wurde auch Weihnachten entsprechend geworben und verkauft...


per Faehre von Fort Cochin nach Ernakulum, Cochins "Festland"

Am Vormittag des 23.12. fuhren wir von Cochin mit dem Bus Richtung Süden entlang der Küste nach Kollam (die Straße war überraschend gut– allerdings nur auf der ersten Hälfte der Strecke), wo wir am späten Nachmittag ankamen. Das Hotel war dort leider aufgrund fehlender Fenster und Luftzirkulation leider nicht so toll, aber was solls.


unterwegs von Cochin nach Kollam, unten : Malayalam-Schrift

Am Vormittag des 24.12. nahmen wir mit 7 anderen Touris an einer kleinen Kanutour in den berühmten ‚Backwaters’ von Kerala teil. Es ging durch grüne, ruhige, palmengesäumte Kanäle und unterwegs gab’s eine Kokosnuss zu trinken :)





Backwatertour am 24.12.

Am Nachmittag fuhren wir mit dem Zug ins nahegelegene Verkala, wo uns ein schöner Strand mit allerdings recht vielen Touristen erwartete. Das Wasser war wunderbar warm, das Essen abends (Fisch) unheeeeimlich lecker und die Cocktails auch nicht schlecht. Neben der Deko machte sich Weihnachten noch durch ein paar feiernde Jugendliche bemerkbar, die teils verkleidet durch die Gegend zogen. (In Indien wird irgendwie alles mit Musik, Tanz & co gefeiert)



Strand von Verkala und Weihnachtsessen-Restaurant

Am Morgen des 25.12. waren wir noch kurz am Strand in Kollam, der allerdings recht dreckig war, weil sich dort wohl nicht genug Touris aufhalten für die sich das Saubermachen lohnen würde, und danach fuhren wir wieder ein Stück nordwärts nach Alleppey ...
Die Unterkunft war sehr schön und mir hat auch der Strand sehr gut gefallen!


Alleppey Stadt & Strand, unten rechts: Weihnachtsfeierlichkeiten

Alleppey war von der Größe echt ganz angenehm, es waren wenige ausländische Touristen unterwegs und es wäre noch entspannter gewesen, wenn uns nicht an jeder Ecke jemand ein Hausboot angeboten hätte. Alleppey ist nämlich Hauptausgangspunkt für Backwatertouren und Hausbootvermietung. Wir begaben uns am 26.12. auch noch ein mal auf dem Wasserweg zum nächsten Zwischenstop – mit der Fähre gings für 2,5 Stunden von Alleppy nach Kottayam. Sehr schön.



Mit der Faehre von Alleppey nach Kottayam

Nach Warten und etwas Busdurcheinander kamen wir am Abend in Munnar, dem ersten und einzigen Ort abseits der Küste auf unser Reise, an. Munnar liegt auf 1500 m in den Western Ghats und ist von Hügeln mit Teeplantagen geprägt. Entsprechend der Lage war es dort nachts auch relativ kühl (zumindest unter 10°C), aber tagsüber trotzdem warm.

Am 27.12. haben wir vormittags eine kleine Rickshaw Rundtour zu verschiedenen Aussichtspunkten gemacht und die grüne hügelige Umgebung und die angenehmen Temperaturen genossen. Nachmittags sind wir noch zwei Stunden durch die Teeplantagen ‚gewandert’.



Munnar, Ort und Teeplanatagen
(Kerala hat eine demokratisch gewaehlte kommunistische Regierung)

Um 6:30 des nächsten Morgens begann unser „8 hours Mountain Trek“ mit vier Franzosen und einem Guide. Der erste Teil (noch neblig und kühl) führte wieder durch Teeplantagen, wo wir auch ein bisschen was über Teeverarbeitung erfuhren, und dann ging es teilweise recht steile Wege hinauf in 2300 m Höhe (von 1500 m). Neben den wunderschönen Aussichten unterwegs wurden wir oben dann mit einem Frühstückspicknick belohnt!

8 stuendige Wanderung von 1500 auf 2300 m

Von 11:30 bis 14:30 gings dann bei wieder recht warmen Temperaturen bergab.
Am Abend haben wir uns dann mit einer Ayurveda-Ganzkörper-Massage belohnt. Und Ganzkörper hieß dabei auch Ganzkörper (bis auf Intimbereich), also auch Kopf und Gesicht! Und das alles mit viiiel Öl. Trotzdem sehr gut!

Am nächsten Morgen mussten wir leider Munnar verlassen und es ging Richtung Goa – wobei das etwas länger dauerte als erwartet...dazu beim nächsten Mal mehr.

Nach der Zeit ist Kerala für mich der Staat von ... Kokosnüssen, Bananen, Backwaters, Christentum & Kirchen, Kommunismus, Ayurveda, leckerem Essen, Stränden, Tourismus, ...
War auf alle Fälle sehr schön!